Fleuthbende

Ein Feuchtwiesenprojekt der NABU Ortsgruppe Kevelaer

Fleuthbende

Ein Feuchtwiesen-projekt der NABU Ortsgruppe Kevelaer

Die Fleuthbende (Fleuth – sprich Flööt, niederrheinische Bezeichnung für fließende Gewässer, die noch nicht als Fluss bezeichnet werden können) ist ein Feuchtwiesengelände östlich von Winnekendonk, Stadt Kevelaer. 7 ha dieser früher häufig überschwemmten Uferwiesen der Fleuth werden von der OG Kevelaer betreut.

Chronik

Nach einem Bericht in der RP vom 3.1.1977 plante die Stadt Kevelaer in Winnekendonk im Bereich der Fleuthbende die Anlage eines Vogelschutzgebietes. Doch die Realisierung schritt nicht voran. 1981 bat die NABU-OG Kevelaer die Stadt Kevelaer um Überlassung dieser Fläche, um dort diese Planungen zu realisieren. Am 9. Mai 1984 wurde mit der Stadt Kevelaer ein Pachtvertrag geschlossen, wonach der NABU die Flächen der Fleuthbende für die kommenden 20 Jahre gestalten und betreuen darf. In den kommenden Monaten begannen umfangreiche Planungen. Am 19. August 1985 erteilte dann der Kreis Kleve – Untere Wasserbehörde – die Genehmigung zur Umgestaltung der Fläche. 1987 gelang es der Stadt durch Zukauf die Fläche von 5,5 auf 7 ha zu vergrößern. Aber erst 1988 wurde vom Regierungspräsidenten die Mittel bewilligt, die notwendig waren, um die Erdbewegungen und Anpflanzungen finanzieren zu können. Es wurden schließlich rund 43.600 DM bewilligt. 1989 wurden dann die Teiche und Blänken ausgebaggert, wobei noch Schuttablagerungen aus der Zeit des 2. Weltkrieges freigelegt wurden. Weiterhin bepflanzten die Aktiven der NABU OG Kevelaer den Randbereich des ganzen Geländes mit einheimischen Gewächsen. Die Pflanzarbeiten zogen sich auch noch die nächsten Jahre hin, weil immer wieder einzelne Gehölze eingingen. Seit 1998 wird das Feuchtwiesengelände rund um die Teiche vom Bio-Bauern Bernd Verhoeven gemäht. Er fährt auch das Mahdgut ab. Weidetiere dürfen auf der Fläche nicht gehalten werden. Die Pflege der Gehölze wird weiterhin von der NABU OG Kevelaer durchgeführt. 2000 wurde ein Storchennistplatz errichtet.

Im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme der Stadt Kevelaer wurde das Schutzgebiet um eine Wiese am Hoppegardshof erweitert. Seit 2009 ist die Fleuthbende Naturschutzgebiet (38 ha).

Das Kerngebiet ist die seit 25 Jahren vom NABU betreute Gelände “Fleuthbende”. Auf einem Teil des extensiv genutzten Wiesengeländes hat sich durch regelmäßige Mahd eine seggenreiche Vegetation entwickelt. Auf der gegenüberliegenden Fleuthseite liegen noch zwei Reste von Altarmen der Issumer Fleuth. Der größte Teil des Areals befindet sich im Eigentum der Stadt Kevelaer.

Wert des Gebietes

Das Gelände des Naturschutzgebietes Fleuthbende ist abwechslungsreich mit Hecken, Baumreihen und mehreren Teichen gestaltet. Die zeitweise sehr nassen Feuchtwiesen und Teichränder sind durch (Klein)seggen gekennzeichnet, darunter u.a. Zweizeilige Segge (Carex disticha), Hasenfuß-Segge (Carex ovalis, Bild), Blasen-Segge (Carex vesicaria), Schnabel-Segge (Carex rostrata), und Igel-Segge (Carex echinata). Kuckuckslichtnelken setzen im Frühjahr Farbakzente in der Wiese. Die Sumpfschrecke als typischer Bewohner solcher Feuchtwiesen konnte in den letzten Jahren mehrfach nachgewiesen werden.

Die Teiche werden von verschiedenen Amphibienarten, aber auch Libellenarten wie dem geschützten Spitzenfleck (Libellula fulva) zur Fortpflanzung genutzt. Teichrohrsänger brüten in den Röhrichten.

2019 wurden zwei Altarme im Gebiet mit der Issumer Fleuth im Rahmen einer Renaturierungsmaßnahme des Wasser- und Bodenverbandes Issumer Fleuth verbunden. Ziel ist dabei die Schilfröhricht-Entwicklung.

Kuckuckslichtnelke

Teich mit Röhrichtstrukturen

Sumpfschrecke