Eulen und ihr Schutz

Der Eulenschutz hat beim NABU im Kreis Kleve eine lange Tradition. Seit den 1970er Jahren hat sich Hans Tersteegen für den Schutz unserer einheimischen Eulenarten eingesetzt. Sein Engagement war Anlass für die Entstehung einer Eulengruppe, die sich im Großraum Geldern, Issum und Rheurdt um die Kontrolle der Nistkästen für Schleiereulen, Steinkäuze und Waldkäuze (inkl. Reparatur und Reinigung) kümmert. Ist das Areal geeignet, hängt die Gruppe auch neue Kästen auf.

Im Raum Kevelaer und in der Umgebung von Kleve ist Theo Mohn die treibende Kraft im Eulenschutz. Jährlich kontrolliert er mit Helfern 30 Nisthilfen für Schleiereulen in Kevelaer und 20 um Kleve herum.

Vor wenigen Jahren hat die Ortsgruppe Straelen Kästen für Schleiereulen in drei ehemaligen Trafotürmen aufgehängt. Zusammen mit einigen Niströhren für Steinkäuze werden sie jährlich kontrolliert und gesäubert.

Wichtig!

Jung-Eulen, die aus dem Nest gefallen sind:

nie mitnehmen, sondern auf einen dicken Ast setzen!

Kontakt zu uns

Stefan Wallney

wallney@nz-gelderland.de

Tel.: 0 28 32 / 76 26

Waldkauz

Artportraits

Schleiereule

Lebensweise und Schutz

Die Schleiereule ist als Kulturfolger auf eine offene, reich strukturierte Kulturlandschaft mit Dörfern und Gehöften angewiesen. In strengen Wintern braucht sie auch Nahrung innerhalb von Scheunen. Da sich die Tiere meistens von Mäusen ernähren, liegt die Ursache für den Bestandsrückgang der Schleiereulen hauptsächlich an fehlenden Brutmöglichkeiten. Die Vermehrungsrate hängt natürlich auch von der aktuellen Mäusepopulation ab. Die Schleiereule ist auf der Roten Liste Nordrhein-Westfalens als ‘gefährdet und von Naturschutzmaßnahmen abhängig’ aufgeführt.

Deswegen werden vom NABU spezielle Nistkästen angefertigt und an sicheren Stellen in Gebäuden aufgehängt. Somit können Nesträuber die Brut nicht erreichen und die Eulen ungestört den Tag verschlafen. Diese Nistkästen werden gerne angenommen. Aufwändig ist allerdings die jährliche Reinigung nach der Brut. Selten gibt es zwei Bruten in Jahren mit extrem hoher Mäusedichte. Dann können statt der üblichen 2 bis 3 Jungen pro Brut im Extremfall 4 bis 6 Junge groß werden.

Steinkauz

Lebensweise und Schutz

Der Steinkauz ist nur ca. 22 cm lang. Wegen seiner ‘Kontaktfreude’ mit lauten ‘kijau’-Rufen ist er nachts leicht zu orten und im Juni sogar tagsüber, wenn er seine Jungen betreut. Dann zeigt er bei Erregung sein ‘höfisches Knicksen’. Probleme hat er bei der Aufzucht seiner Jungen. Geeignete Höhlen sind selten geworden. Waldkäuze, Marder und Katzen stellen den Jungen zusätzlich nach.

Die kleinste Eulenart im Kreis Kleve ist bundesweit stark gefährdet , hat am Niederrhein einen bedeutenden Verbreitungsschwerpunkt, weil…

– wegen des milden Klimas,
– der noch häufiger vorkommenden hofnahen Viehweiden,
– der landschaftstypischen Kopfweiden als Brutplatz (Die Obstwiesen sind weitgehend verschwunden. Leider trifft dies zunehmend auch für die Kopfweiden zu.)
– des starken Engagements des NABU, der im Kreis Kleve das knappe Höhlenangebot durch mardersichere Nistkästen ergänzt.

Deswegen ist der Steinkauz im Kreis Kleve auf der Roten Liste als “gefährdet” und “von Naturschutzmaßnahmen abhängig” eingestuft.

 

Nistkasten-Betreuung

Nest einer Eule

Steinkauzröhre

Steinkauz Nest

Nistkasten innen

Steinkauz

Steinkäuze

Steinkauz im Nest

Bewohnte Steinkauzröhre

Waldkauz

Lebensweise und Schutz

Der Waldkauz ist mit ca. 38 cm Körperlänge und etwa 100 cm Spannweite unsere zweitgrößte brütende Eule im Kreis Kleve. Am bekanntesten ist der Revierruf des Männchens, der wie ‘huhuhu-huuu’ klingt, beantwortet vom ‘Schirken’ des Weibchens, das auch das gemeinsame Revier verteidigt. Der Waldkauz ist sehr variabel in der Nistplatz- und Nahrungswahl. Notfalls brütet er auch am Boden oder in alten Nestern. Neben Kleinsäugern werden auch Kleinvögel erbeutet. Deswegen ist sein Bestand zur Zeit nicht gefährdet.
Trotzdem sind geeignete Höhlen für seine Brut rar.
Seine Brut beginnt zum Teil schon im Februar. Die Jungenanzahl hält sich in Grenzen. Durchschnittlich sind es nur 2 bis 3 Küken, die pro Jahr flügge werden

Waldohreule

Lebensweise und Schutz

Die hübsche Waldohreule wird ca. 36 cm lang mit einer Flügelspannweite von etwa 95 cm. Man kann sie mit Glück tagsüber schlafend an einen Baumstamm gelehnt antreffen. Ihre hervorragende Tarnung schützt sie vor ‘hassenden’ Kleinvögeln. Dabei dienen die Federohren ebenfalls der Tarnung, nicht dem Hören.
Waldohreulen brüten z. B. in verlassenen Elster-, Krähen- oder Taubennestern. Ihre Anwesenheit merkt man meistens nur an den Speiballen (Gewölle) oder den laut nach Nahrung fiependen Jungeulen im Sommer. Im Winter gibt es manchmal Invasionen von Waldohreulen aus dem Nordosten Europas.
Sie sind bei uns gefährdet und lieben dicht gewachsene immergrüne Bäume im Garten.
Bislang unternimmt der Naturschutzbund auch keine besonderen Schutzmaßnahmen. Lediglich erfolgreiche Bruten oder Reviere werden notiert, falls wir sie entdecken.

 

Der NABU ist an Meldungen von Schlafplätzen interessiert.

Uhu

Unsere größte Eule mit ca. 70 cm Körperlänge und bis 188 cm Spannweite brütet seit mehreren Jahren wieder im Kreisgebiet. Von der Eifel aus hat die Art nach und nach den Niederrhein zurückerobert. Wenige Brutpaare ziehen erfolgreich Junge groß. Bevorzugt werden dabei alte Trockenabgrabungen und deren Steilränder. In Kevelaer gab es zwei Jahre lang „Stadtuhus“ – gut waren vor allem in den Winternächten die tiefen Rufe zu vernehmen.