Jetzt Gärten für Igel fit machen

In Japan und China gilt der Igel als Symbol für Glück und Reichtum. Dort wird angenommen, dass es ein Zeichen des Glücks ist, wenn ein Igel Ihren Weg kreuzt. In der chinesischen Kultur gilt der Igel als Symbol für Glück und Schutz vor negativen Energien.

Am Niederrhein lebt die Art Braunbrustigel (Erinaceus europaeus). Sie fressen hauptsächlich Insekten wie Käfer, Tausendfüßer und Larven von Nachtschmetterlingen, aber auch Spinnen. Den Winter über zehrt ein Igel von seinen Fettreserven, indem er in einen Winterschlaf fällt und dabei Körpertemperatur, Herzschlag und Atmung stark reduziert und so Energie spart. Sobald es in den Herbstnächten kälter wird, suchen die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere nach einem ungestörten, frostfreien Unterschlupf. Hierzu kann man es den „Stacheltieren“ im Garten gemütlich machen: Totholz-, Laub- und Reisighaufen sind dafür bestens geeignet, aber auch Holzstöße oder ein offener Schuppen. Generell sollte man im Garten auf Laubsauger verzichten, denn sie saugen Kleinlebewesen (Igelnahrung) oder sogar kleine Igel ein.

Igel, die ab Mitte November / Anfang Dezember beim ersten Dauerfrost ihr Winterschlafgewicht von etwa 500 Gramm (Jung-igel) und etwa 800 Gramm (Altigel) nicht erreicht haben, sind meist hilfsbedürftig und oft von Parasiten befallen (u.a. Flöhe, Zecken). Bei den derzeit noch relativ hohen Nachttemperaturen kann man untergewichtigen Igeln durch eine Zufütterung schnell und wirksam helfen. Als Igelfutter eignet sich am besten eine Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Außerdem fressen Igel gerne gekochtes Geflügel, angebratenes Hackfleisch und getrocknete Insekten. Als Insektenfresser besitzen Igel einen eher kurzen Darm, daher sind sie auf eine eiweißreiche Nahrung angewiesen. Getreide, pflanzliche Kost wie Obst oder Nüsse können sie nicht verdauen. Zum Trinken bitte nur Wasser anbieten, keinesfalls Milch, denn Igel sind laktoseintolerant. Weitere nützliche Tipps zu Igelfutter und Winterquartier findet man unter https://igelhilfe.com/

Einfach jeden untergewichtigen Igel einzusammeln, ist keine gute Lösung. Denn die Tiere sind sehr reviertreu und (bis auf Paarungs- und Jungenaufzuchtzeit) ausgesprochene Einzelgänger. Trotz zahlreicher Gefahren und Eingriffe in ihren Lebensraum sind Igel (noch) nicht in ihrem Bestand gefährdet. Dennoch gehören sie nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Tieren und dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Wer dem Igel wirksam helfen will, sollte seinen Garten für die Tiere naturnah und lebenswert gestalten. Das geht am besten über die richtige Pflanzenwahl, die einer großen Zahl an Insekten Nahrung bietet, und geeignete Unterschlupfmöglichkeiten. Auch sollte man Mähroboter während der Nachtstunden nicht verwenden – sie führen oft zu schweren Verletzungen, besonders bei (Jung)Igeln. Dann freuen sich Mensch und Tier über das Glück einen schönen igelfreundlichen Garten zu haben.

Igel auf Streifzug im Hausgarten (Foto: Monika Hertel)