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Pflegemaßnahmen
Kopfbäume
Wert und Schutz der Kopfbäume
Alte knorrige Kopfweiden im herbstlichen
Nebel haben etwas Unheimliches an sich. Sie sind Charakterbäume
des Niederrheins und ihrer bäuerlichen Kulturlandschaft
und geben ihr Geheimnis nicht so schnell preis.
In der Dämmerung ruft der Steinkauz sein schallendes "kijau" oder "guuuk" und
zeigt damit, wer hier der Herr der Wiesen und der Kopfweiden ist. Die deutschlandweit
stark gefährdeten Steinkäuze sind aber nur die "Spitze des Eisberges":
Etwa 1000 Tierarten, meistens Insekten, leben von ihr. Viele leben jahrelang
verborgen im "Mulm" des morschen Stammes, z. B. der Moschusbock, ein grüner
Käfer von ca. 4 cm Länge oder der Weidenbohrer, dessen Raupe 10 cm
lang wird.
Kopfweide |
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Heute sind die historischen Nutzungsarten weitgehend entfallen
und die alten morschen Bäume werden mit 15 m hohen und
30 cm dicken Ästen "kopflastig", das heißt sie
drohen bei Unwettern auseinander zu brechen. Deswegen werden
sie auch vom Naturschutzbund ehrenamtlich zurückgeschnitten.
Diese gefährliche und "schweißtreibende" Arbeit
wird auf nassem Grund, meistens an Bächen oder Gräben,
im Winter durchgeführt.
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Kopfesche |
Kopfeichen |
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Kopfweidenschnitt der NABU-Ortsgruppe
Issum
Seit den 80er Jahren haben Hans-Joachim
Tersteegen (s. o.) und Heinz Tekath in Issum ehrenamtlich
Kopfweiden gepflegt. Seit 1989 besteht die Ortsgruppe
Issum-Geldern unter der Leitung von Hermann-Josef Windeln (s. o.). Ca.
900 Kopfweiden wurden turnusgemäß etwa alle 10 Jahre geschnitten.
Kostenlose Abgabe von Stecklingen
Die Ortsgruppe Issum gibt von Ende Dezember
bis Ende März kostenlos Stecklinge
für Tipis, Weidenstecklinge, Flechtzäune usw. ab. Spenden für
den Naturschutzbund sind gerne gesehen. Eventuell kann auch Brennholz abgegeben
werden.
Informationen bei Hermann-Josef Windeln, Tel. 02831-6793.oder per E-Mail:
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Schweißtreibende Pflegearbeiten auch im Winter
Kopfweiden brechen, wenn sie zu spät geschnitten werden.
Breitblättriges Knabenkraut, stark gefährdet |
Orchideenwiesenpflege
Auf
einer Ausgleichsfläche der Stadt Geldern
hat sich das Breitblättrige Knabenkraut
(Dactylorhiza majalis, stark gefährdet)
angesiedelt. Diese Fläche wird von der Stadt
Geldern jährlich zur Hälfte gemäht,
um eine Abmagerung der vielen Sumpfpflanzen zu
erreichen. Dadurch hat sich auch ein 'Paradies'
für Tagfalter ergeben mit Massenvorkommen
von z. B. Rostbraunem Ochsenauge (Maniola tithonus,
gefährdet).
Seit September 2006 mäht die Stadt Geldern
dieses Kleinod und fährt das Mahdgut dankenswerterweise
ab.
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Magerwiese am Havelring in Geldern: Die
jährlich aufwachsenden
Bäume müssen herausgesägt werden, sonst entsteht
ein Wald. |
Auf dem nassen,
tonigen Boden wachsen gerne Erlen. Auch sie
müssen entfernt
werden um die wertvolle Wiese zu erhalten.
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Magerwiese am Havelring
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Waldwiese Biesenhuck in Sevelen |
Obstwiesen Die alten hochstämmigen
Obstbäume auf dem Obstbongert von Herrn
Reuter in Issum liefern reichlich leckere Früchte.
Einmal im Jahr muss die Wiese darunter gemäht
werden. Das Mahdgut wird auf einem Igelhaufen
gestapelt.
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Der Waldrand
mit Wildhecke und Wildwiese Elspaß in Sevelen erfordert
viel Schweiß beim Mähen und Abräumen.
Aber der lohnt sich um einheimische Falter, Eidechsen,
Vögel und Säugetiere.zu erhalten.
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Heide- und Ödlandflächen
Die sandigen Borstgrasfllächen verbuschen mit Brombeeren und Bäumen,
wenn sie nicht regelmäßig geschnitten werden. Der Herbst ist die
best Zeit zum Pflegen der Flächen. Der Abraum landet auf einem Totholzhaufen,
der auch zum Überwintern vieler Tiere dient. |
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Eine Fläche in der Nähe von Sevelen mit zahlreichem Vorkommen an Eidechsen. |
Amphibienteiche: Die kleinen Amphibienteiche werden jährlich
von hunderten von Berg-, Teichmolchen und Grasfröschen zum Laichen
benutzt. Damit sie nicht verschlammen und verlanden, müssen sie jedes
Jahr im Winter gereinigt werden. Hier ist die Naju-Gruppe Issum-Geldern
am Werk. Tiere, die im Schlamm sitzen, müssen natürlich gerettet
werden. |
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Uferschwalben und Eisvögel
bevorzugen unbewachsene und steile Wände an Gewässern. Hier stellt
die Naju-Gruppe Issum-Geldern die zugewachsene Steilwand in Issum (Heideweg)
wieder her, damit die gefährdeten Vögel wieder dort brüten. |
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Pflege der Steilwände am Fleuthbogen Geldern |
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Kontakte:
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Nordkreis:

-Naturschutzstation;
02826- 92094
Südkreis Kleve:

NZ Gelderland;
02838-96544
Geldern, Issum, Rheurdt, Kerken:

Tersteegen, Hans-Joachim:
02824-7696
Geldern, Issum:

-
;
02831-6793 |
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